In welche Richtung werden wir gehen? Zeig dich solidarisch gegen rechte Gewalt
Witzenhausen Nordbahnhof
Auch wenn die Ereignisse der Nacht des 10. November noch nicht aufgeklärt sind, gilt unserer Solidarität allen Menschen, die Opfer von rassistischen Übergriffen geworden sind. Rassismus löst keine Probleme, er ist selbst ein Problem, das auch in Witzenhausen vorhanden ist.
Er zeigt sich z.B. durch rassistische Kontrollen der Polizei, abfällige Bemerkungen im Supermarkt und reicht bis zur Anwendung körperlicher Gewalt: auf dem Witzenhäuser Erntefest wurde eine Gruppe von Geflüchteten durch Rechte bedroht und ihr Betreuer bewusstlos geschlagen. Trotz Aufforderung half niemand im Festzelt den Bedrohten. Ein Mensch aus Kenia wurde zeitgleich rassistisch beleidigt und gewürgt.
In Zeiten, in denen die Regierungsparteien rechtspopulistische Hetze durch ihr eigenes rassistisches Handeln bestätigen, schaffen sie solchen Taten erst einen Raum. Dies geschieht z.B. durch unzumutbare Grenzkontrollen und Transitzonen oder die Einteilung in „sichere“ und „unsichere“ Herkunftsländer unter Missachtung individueller Fluchtgründe. Wir kritisieren diese menschenverachtende Politik und ihre Folgen aufs Schärfste!
Um dem Ausdruck zu verleihen und der erstarkenden rechten Bewegung in Deutschland entgegenzutreten, wird am Donnerstag, den 19. November, ab 18 Uhr eine Demonstration durch Witzenhausen stattfinden (Start: Bahnhof Witzenhausen Nord).
Wir laden alle Menschen ein, gemeinsam ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut zu setzen.
Ein Redebeitrag von Transition Town Witzenhausen ist für die Brückenstr. angekündigt. Ihr seid alle eingeladen, Themen für die Redebeitrag zu erganzen, oder die Texte selber zu entwickeln - auf den Pad hier.
Hier die erste Ankundigung:
Am Dienstagabend (10.11.2015 gegen 23:20 Uhr) passierte in Witzenhausen ein hinterhältiger und blutiger rassistisch motivierter Übergriff auf einen 20-Jährigen, der sich auf dem Heimweg befand. Er wurde auf dem dunkelsten Teil der Wegstrecke zwischen Unterrieden und Witzenhausen von drei Unbekannten überrascht. Mit der Aussage “Euch Scheißkanacken sollte man alle aufschlitzen!” griffen sie den Jungen mit einer abgebrochenen Flasche an, nachdem sie ihn zuvor nach einem Feuerzeug gefragt hatten. Das Opfer wurde zu Boden geschlagen und erlitt Schnittwunden an den Armen und am Gesicht sowie Trittverletzungen am restlichen Körper. (HNA 11.11.2015) ; (Polizei hat später ermittelt, dass es nicht den Fall war, allerdings findet die Gruppe, es ist trotzdem wichtig ein Antifaschistische Mobi aufzurufen, da es genugende rassistische Angriffe in unsere Region gibt)
Dies ist kein Einzelfall gewesen: Im August diesen Jahres ereignete sich ein rassistisch motivierter Angriff während des örtlichen Erntefestes. Im Festzelt wurde eine Gruppe von Flüchtlingen bedroht. ihr Betreuer wurde als “Vaterlandsverräter” beschimpft und später draußen bewusstlos geschlagen. Ein Mensch aus Kenia wurde gewürgt. Die anderen Gäste haben sich nicht eingemischt, sondern weggesehen. (Göttinger Tageblatt, 26.8.2015) Aktuell häufen sich menschenverachtend motivierte Übergriffe dieser Art in der Region (z.B. “Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft in Fuldatal”, HNA 11.11.2015).
In Zeiten, in denen die Regierungsparteien offen rechtspopulistische Hetze betreiben und durch ihr Handeln bestätigen, schaffen sie solchen Aktionen erst einen Raum. Dies geschieht z.B. durch die Durchführung unzumutbarer Grenzkontrollen oder der Einteilung in “sichere” und “unsichere” Herkunftsländer unter Missachtung individueller Fluchtgründe.
Durch diese Haltung wird es Rassist*innen und Faschist*innen leicht gemacht, sogar körperliche Gewaltakte als Audrucksform ihrer menschenverachtenden Denkweise als legitim zu empfinden.
Wir kritisieren diese menschenverachtende Politik und ihre Folgen aufs Schärfste.
Um diese Haltung zu verdeutlichen, werden wir am Dienstag, den 17.11.2015 um 15 Uhr, eine Woche nach dem letzten Übergriff dieser Art, eine Mahnwache auf dem Marktplatz in Witzenhausen abhalten. Dort wird es die Möglichkeit geben, sich über die faschistischen Vorgänge in der Region zu informieren und Redebeiträge für die Demonstration am Donnerstag, den 19.11.2015 um 18 Uhr (Start der Kundgebungen) ab Bahnhof Witzenhausen Nord anzumelden.
Wir möchten alle Menschen einladen, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen und gemeinsam und solidarisch ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut zu setzen.
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