Buen Vivir - Neue Töne aus Lateinamerika mit Grupo Sal und Alberto Acosta

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Die Initiative "Kulturlandschaft erhalten" hatte im Rahmen der bundesweiten Kampagne Urinale zu einer Info-Veranstaltung über Glyphosat eingeladen. Hintergrund ist die Entscheidung über eine Neuzulassung des umstrittenen Breitbandherbizides in der EU-Landwirtschaft. Am vergangenen Samstag diskutierten  etwa 35 Leute im Gemeindehaus in Gertenbach über Für und Wider von Pestiziden.

Dem ausführlichen Referat über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, speziell dem Einsatz von Glyphosat, von Sandra Nickels (Öko-Kontrollstelle Agreco/Gertenbach) folgte ein Vortrag von Günther Kellner, einem ortsansässigen konventionellen Landwirt. Er erklärte die verschiedenen Varianten der Bodenbearbeitung - mit und ohne Pflug. So werde der Boden durch Stoppelbearbeitung mehr belüftet. Mit konservierender, nicht wendender Bodenbearbeitung mit Mulchsaat solle vor allem Erosion vermieden werden. Durch eine reduzierte Bodenbearbeitung  bleibe der Aufwuchs erhalten, die organische Substanz im Oberboden werde auf über 2 % angehoben, die Mikroorganismen verdoppelt, die Masse der Regenwürmer sogar verdreifacht. Allerdings sei die phytosanitäre Wirkung gering. Das Problem sei der dadurch wachsende Unkrautdruck.

Seit Mitte der 1970er Jahre verwenden konventionelle Landwirte ein Herbizid mit dem Wirkstoff Glyphosat, um das Unkraut, vor allem Quecken, in den Griff zu bekommen. Günther Kellner berief sich auf die Anwendung von Glyphosat unter "guter fachlicher Praxis". Es sei ihm nicht bekannt, dass Glyphosat in der Region vor der zur Sikkation eingesetzt werde. Eingesetzt werde das Mittel allerdings zur Stoppelbearbeitung und nach Raps.

Er sieht allerdings eine rechtliche Grauzone darin, dass man die Präparate im Internet kaufen kann unter der Vorgabe, man sei "sachkundig". Glyphosat sei von der WHO in einer von drei  Gruppen: "möglicherweise karzinogen" eingestuft worden, also etwa auf einer Stufe mit Kaffee oder Amalgam.

Dies wurde im Anschluss kontrovers diskutiert: So könne sich schließlich jeder aussuchen, ob er Kaffee trinken oder Zigaretten rauchen will. Doch wenn Gifte im Wasser infiltriert sind, hat der "Verbraucher" keine Wahl mehr. Hier gelte das Verursacherprinzip. Das sei ein entscheidender Unterschied.

Zur industriellen Landwirtschaft im Allgemeinen kamen weitere Fragen auf: Wo bleiben die überdimensionierte Nährstoffmengen, die über Soja nach Europa importiert werden? Zur Lebensmittelverschwendung: Brauchen wir die Massen an Lebensmitteln, die unter dem massiven Einsatz von Chemikalien und Mineraldüngung hergestellt werden? Und was den Öko-Landbau angeht, so gebe es auch hier verschiedene Anbausysteme, die unterschiedliche Erträge erbringen.

Die Diskussion wurde im Anschluss in persönlichen Gesprächen fortgesetzt, während sich die Teilnehmer an Bio-Eintopf und Salaten der Volksküche gütlich taten und Apfelsaft von selbst gesammelten Äpfeln von Transition Town Witzenhausen tranken. Einige machten auch von der Möglichkeit Gebrauch, den eigenen Urin auf Glyphosat im Labor testen zu lassen. Hierzu konnte man ein Plastik-Röhrchen mit nach Hause nehmen, um es in einem eigens vorbereiteten Briefumschlag befüllt ans zuständige Labor zu senden.

Zum Ausklang sah ein interessierte, kleine Runde die Doku "Tote Tiere - kranke Menschen", die Glyphosat in Futtermitteln als Ursache für Rinderbotulismus sowie für häufig auftretende Missbildungen bei Ferkeln anprangert. Ein sichtbares Gesundheitsproblem gibt es inzwischen in Argentinien: Hier führen Ärzte die zunehmenden Missbildungen bei Kindern, die in der Nähe von Sojafeldern leben, auf den flächendeckenden Einsatz von Glyphosat mit Flugzeugen zurück.

Der Abend sollte dazu anregen, sich kritisch mit dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft auseinanderzusetzen. Weitere Veranstaltungen zum Thema sind angedacht.

Susanne Aigner

 

Bilder: Susanne Aigner (prefix 100_) und Gualter Baptista CC-By-SA 4.0 Int (prefix img_)

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Datum: 2015-11-12 18:30 - 21:30
Transition Haus
Anwesende: Johannes, Susanne Aigner, Sarah Wodezki, Moritz Thiele, Wiebke Pala, Gualter Baptista

TOPs

  1. Überblick: Konzept, Aktivitäten bis Ende 2015
  2. Planung der Workshop “Bedarfanalyse - Was ist das gute Leben?”
  3. Sprechstunden: wie (Austausch/Kulturcafé)? wann? wer macht?
  4. Austausch und Planung von der Ressourcenpool Auftaktgala
  5. Öffentlichkeitsarbeit: Web, Flyers, Presse
  6. Online Plattform: evaluierung von Software Alternativen

Bedarfsanalyse Workshop

Mit Solidarische Oekonomie Forum/Vernetzungsworkshop (5. Dezember) kombinieren oder nicht?

Vorteile:

  • weniger Arbeitsaufwande, Ressourcen kombinieren
  • Beduerfnisse sind evtl. gut bezeichnet/gedacht in die Solidarische Oekonomie Debatte und viele sind aehnliche fuer alle Menschen
  • Terminliche Ressourcen
  • die Solidarische Oekonomie ansaetze werden staerker in die Ressourcenpool und beteiligte Vereine/Einrichtungen reingebracht

Nachteile:

  • kann den Rahm von die Workshop (Vernetzung von solidarische Betriebe) ueberspringen
  • evtl. weniger Raum um die Bedarfe von Fluechtlinge zu sammeln

Sprachbarriere: an Uebersetzung und Dolmetschen denken!

Noch ein Alternative waere ein AK Asyl Begegnung (jeder 2. Montag, von 16 bis 18 Uhr) fuer ein Bedarfsanalyse zu verwenden.

Entscheidung:

  1. Die Ressourcenpool wird in die SoliÖko Workshop reingebaut (15 Minuten vorstellung + anschließend Austausch beim VoeKu in TT Haus) - 5. Dezember
  2. Wir versuchen besonders die Fluechtlinge bei ein AK Asyl Begegnung anzusprechen (bedeutet: ein Eindruck aus diese Begegnung wird ein Fokus auf Ressourcenpool/Was ist das gute Leben haben) - z.B. einzelne Interviews am Tisch mit Kaffee, Geschichte sammeln, Bilder malen, Tabelle, je nach dem

    > 30. November oder 7. Dezember

Aufgaben:
- Raum anfragen (Sarah - Rathaus ; Gualter - GNE) - Erledigt: Rathauskeller
- Einladungen verteilen (Sarah) - gerne weitere Kontaktvorschlaege geben: https://pad.co-munity.net/p/kickoff-regionalforum
- Pressemitteilung schreiben (evtl. nur wegen Bedarfsanalyse, Forum muss Sarah mit ihre Team klären)
- Etherpad/Ethercalc mit Bedürfnisse erstellen und die schon gesammelte da reinschreiben (Gualter)

Sprechstunde

Von AK Asyl Begegnung inspirieren lassen und was aehnliches anbieten:

- Café, Kuchen, ...

Kuchenspenden aufrufen - erste Beduerfnisse kommunizieren! :)

Wann?
Wichtig mit die Oeffnungszeit von Umsonnstladen zu koppeln, damit Materiellebeduerfnisse schnell artikulieren koennen.

Entscheidung:
Erstmal versuchen wir das mit AK Asyl zu koppeln, evtl. die Begegnung auf wochentlich Basis zu gestalten

Aufgaben:
- AK Asyl ansprechen in nächste Treffen und Termin klaeren (Gualter)
- Treffen zum Vorbereitung der Bedarfsanalyse/Austausch aufrufen (Johannes)
- Magdalena ansprechen und fragen ob Termin passt (Gualter)
- Kurzkonzept schreiben (Johannes)
- Max und Hannah ansprechen (Johannes)
- Osaias aus Mozambique ansprechen, um Musik zu machen (Gualter)
- Sarah hilft bei der Vorbereitung des Treffens zur Bedarfsanalyse

Wer macht mit:

  • Johannes (Café gestalten, Vorbereitung)
  • Magdalena (noch zu bestätigen)

Auftaktgala

Johny, der syrische profi-Koch, hat große Interesse fuer die Auftaktgala zu kochen.

Dazu gibts ein Abendprogramm mit Weltmusik und evtl. andere Sachen. Auch ein Austausch zwischen bezahlender Teilnehmer und eingeladene Flüchtlinge ist erwünscht und soll geplant werden.

Programmideen:
- Varieté:
- Jonglage
- Theather
- Stand-up comedy
- Agospella Choir (Susanne fragt an)
- Weltmusik

Terminfindung - Zeitraum 11. bis 23. Dezember - aber erst die Stadt anfragen; Freitag oder Samstag am liebsten

Eintritt (fuer 2 Personen, ein von dem ein Einwohner der G.U.) als Spendenempfehlung: ab 25 €

Aufgaben:
- Kurzbeschreibung konzept (Gualter schreibt in Pad, alle können ergaenzen; Susanne korrigiert)
- Buergermeisterin fuer Rathaussaal anfragen und ob Sie Schirmherrin für den Abend sein will (Gualter schreibt/schickt; Susanne korrigiert)
- Auftaktgala in die Spendenaufruf (Brief von TT an Gewerbe) integrieren (Susanne)
- Weitere Programmideen denken (alle)
- Johny treffen und Details klaeren (Morgen beim Mittagessen im TT trifft sich Gualter mit Neele und Johny)

Oeffentlichkeitsarbeit

  • PM schreiben
  • Bilder von Team fuer PM
  • Mehrsprache Flyer für Ressourcenpool vorbereiten
  • Poster fuer Auftaktgala vorbereiten

Aufgaben:

  • Termin fur Gruppenbild/Pressekonferenz finden (Gualter)
  • Presse kontaktieren, auch Regional und Ueberregional, z.B. HR, Meissner Rundfunk, YouFM, DLF, TAZ (Gualter)
  • Touri-info/Frau Brehm ansprechen und Kommunikationstrategie/Kooperation ueberlegen (Gualter)
  • Designer finden, die Flyer und Poster layoutet (Gualter)
  • Inhalt und Konzept fuer Flyer ausdenken (Gualter, in absprache mit Gruppe)

Plattform

Ein erste Dokument mit Alternativen war hier reingelegt:
https://co-munity.net/werratal-ressourcenpool/dokumente/technologie-welche-plattforme-sind-geeignet

Test Instanzen werden auch bald zu Verfuegung gestellt (Gualter)
Alle sind eingeladen Meinung zu aeussern

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Trailer "Buen Vivir - Neue Töne aus Lateinamerika mit Grupo Sal und Alberto Acosta"

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Eintrittskarte * "Buen Vivir" * Witzenhausen

Eintrittskarte ermäßigt * "Buen Vivir" * Witzenhausen